Voraussetzungen und Wissenswertes zur Wurfplanung

Die Wurfplanung steht an: der erste Welpenwurf ist ein ganz besonderes Erlebnis. Einen eigenen Wurf von meiner Hündin, das wäre so schön… mit dem Gedanken spielen viele Hundebesitzer. Dennoch sollte man neben der schönen Zeit keinesfalls die wichtigsten Punkte vergessen, denn es gehört sehr viel dazu, einen Welpenwurf gesund und richtig aufzuziehen.

Deshalb haben wir Ihnen eine Art Checkliste erstellt, die Sie unbedingt beachten müssen, wenn Sie mit dem Gedanken Ihre Hündin decken zu lassen:

Warum möchten Sie Ihre Hündin decken lassen und was ist Ihr Wurfziel?

Dies sind wichtige Frage, die Sie sich vor der Wurfplanung stellen sollten. Normalerweise werden Tiere gezüchtet, um den Erhalt der Rasse zu schützen. Sie können sich auch darauf einstellen, dass Sie von den Interessenten gefragt werden, weshalb Sie Ihre Hündin haben decken lassen. Wer einen Welpenwurf plant, sollte sich Gedanken machen, welches Wurfziel er verfolgen möchte. Hierbei geht man auf die Rasse ein. Verfolgen Sie z.B. das Ziel dass Ihre Jagdhundwelpen auch zur Jagd eingesetzt werden soll, dann sollte Hündin und Rüde auch selbst als Jagdhund aktiv sein, da dieses an die Welpen übergeben werden. Wenn eine trächtige Hündin einem Hasen oder Reh hinterher hetzt, dann setzt dies Endorphine frei, die die Welpen bereits aufnehmen und später auch einen Jagdtrieb haben werden. Wenn Sie einen Schäferhündin aus der Arbeitslinie haben und die Welpen später auch hüten sollen, dann ist es sinnvoll ebenfalls einen Rüden aus der Arbeitslinie zu suchen. Möchten Sie lieber einen familiengeeigneten Hund züchten, dann können Sie auch zwei unterschiedliche Rassen verpaaren.

Ist Ihre Hündin gesund, bzw hat sie eine Gesundheitsuntersuchung?

Dies ist ein ganz wichtiger Faktor. Sollte Ihre Hündin bekannte Vorerkrankungen haben, dann sollte sie nicht zur Zucht eingesetzt werden. Um unbekannte Vorerkrankungen auszuschließen sollten Sie Ihre Hündin vor der Läufigkeit oder spätestens bei der Läufigkeit untersuchen lassen. Spreche Sie dazu bitte mit Ihrem Tierarzt über die Deckabsichten, dieser wird ihnen für alle Fragen zur Verfügung stehen. Achten Sie darauf, dass eine Untersuchung für den Hund Stress bedeutet und er dann eventuell in der heißen Phase nicht aufnehmen kann. Ebenso sollen bei der Untersuchung erbliche Erkrankungen wie z.b.: HD, ED, PRA, PL, Zahnfehlstellungen etc. ausgeschlossen werden

Wichtige Themen rund um die Wurfplanung

Haben Sie sich bereits mit allen relevanten Themen rund um die Genetik Ihres Hundes und des Rüdens beschäftigt? Kennen Sie den Ablauf der Läufigkeit, Deckakt, Geburt, Aufzucht, Ernährung und Prägung? Hierzu können Sie sich gerne unsere anderen Blogbeiträge durchlesen.

Deckrüde

Haben Sie bereits einen passenden Deckrüden gefunden? Diese Entscheidung sollte bereits vor der Läufigkeit getroffen werden, um den Rüden und seine Besitzer kennenzulernen. Nur so können Sie erkennen, ob der Rüde zur Ihrem Wurfziel passt.

Ebenso sollten Sie auch darauf achten, dass der Rüde entsprechende Gesundheitsuntersuchungen vorweisen kann. Ein professioneller Deckrüdenbesitzer gibt freiwillig seine Unterlagen in Kopie mit.

Zeit

Haben Sie genug Zeit Ihre Hündin während der Trächtigkeit und während der Geburt zu begleiten?

Sie müssen die Hündin vor Geburt anders ernähren und anders auslasten, auch sollte die Hündin kurz vor der Geburt nicht mehr alleine sein. Die Geburt kann mehrere Stunden in Anspruch nehmen. Wir haben unsere Hündin 36std vor Geburt nicht mehr alleine gelassen. Können Sie dies in den Alltag integrieren? Ebenso nimmt die Welpenaufzucht sehr viel Zeit in Anspruch! Die ersten Wochen sind die wichtigste Prägezeit für die Welpen, in der sie sehr viele verschiedene Umwelteinflüsse kennen lerenen müssen, damit sie selbstsichere Hunde werden.

Geld

Haben Sie genug Geld? Sie benötigen Geld für die Ausstattung, Aufzucht, Entwurmung, Impfen, chippen,… Unvorhergesehene Situationen wie z.B. Ein Kaiserschnitt müssen eingeplant werden.

Dazu können sie auch noch mehr in unserem Blog „Was kostet ein Welpenwurf“ lesen.

Platz

Haben Sie genug Platz? Eine Wurfkiste ist sehr groß und die Hündin braucht die Möglichkeit sich zurückzuziehen. Empfehlenswert ist ein separates Zimmer. Spätestens wenn die Welpen die Augen geöffnet haben und laufen können möchten Sie die Welt erkunden. Da reicht die Wurfkiste nicht mehr aus. Sie benötigen viel Platz und machen dabei viel Schmutz und auch Lärm. Sie sind nicht stubenrein und nagen alles an. Nicht selten muss die Welpenstube nach dem Auszug der kleinen renoviert werden. Haben Sie die Möglichkeit den Welpen eine große Spielmöglichkeit zu bieten? Nach vier Wochen müssen die Welpen in den Garten um dort weitere wichtige Eindrücke sammeln zu können.

Welpenabgabe

Sie sollten sich vor der Wurfplanung erkundigen, ob Ihre Welpen auch die Chance haben, einen tollen Besitzer zu finden. Ist es eine nachgefragte Rasse, dann fällt Ihnen dies sicherlich leichter, als spezielle exotische Rassen. Sie sollten bereits vor der Welpenabgabe passende Interessenten gefunden haben und mit diesen im regen Kontakt stehen, damit Sie diese besser kennenlernen und schauen können, ob der Hund auch zu dem Alltag der neuen Besitzer passt. Ein Welpe bleibt die kürzeste Zeit so klein, er reift zum Junghund und dann zum erwachsenen Hund heran und durchläuft einige Phasen, die für den neuen Besitzer viele Heraussforderungen bedeuten. Einen Hund hat man 10-15 Jahre als treuer Begleiter an seiner Seite und sollte einen Platz auf Lebenszeit erhalten und nicht im Tierheim landen. Sollten Sie nicht genügend Abnehmer für Ihren Wurf finden, müssen Sie sicherstellen, dass Sie die Welpe behalten können, bis doch ein passender Besitzer gefunden wird.

Warum ungewollte Verpaarung vermeiden:

Hunde sollten in der Läufigkeitsphase nicht unbeaufsichtigt bleiben, da eine ungewollte Verpaarung viele Konsequenzen haben kann. Die beiden Hunde wurde nicht untersucht und können somit Erbkrankheiten an Ihre Welpen weitergeben. Verschiedene Hunderrassen sollten nicht miteinander verpaart werden, da diese die Gesundheit der Welpen stark beeinflussen können. Sogenannte Qualzucht und einige Verpaarungen sind auch laut Gesetz, da diese nachweislich zu Gendefekten der Welpen führt. Als verantwortungsbewusster Hundehalter sollte man daher immer auf seine Hündin achten und sie in der Läufigkeit an der Leine oder Schleppleine führen.

Wie oft sollten Sie Ihre Hündin decken lassen?

Eine Hündin sollte maximal 4-5 Würfe in Ihrem Leben haben und nie mehr als einen Welpenwurf pro Jahr, bzw sollte immer eine Läufigkeit ausgelassen werden. Eine Geburt fordert sehr viel Kraft, nicht nur für uns Menschen, sondern auch für die Tiere! Ebenso sollten Sie die Hormonwechsel der Hündin mit einberechnen. Die Hündin verändert sich in der Läufigkeit, Trächtigkeit, nach der Geburt, sowie nach dem Saugen und nach der Abgabe der Welpen.

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